Praxis für Psychotherapie
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In der Psychotherapie werden Tagtraumtechniken schon seit langem angewandt. Gerade in der seit 1954 populären Katathym Imaginativen Psychotherapie werden Motive angewendet, in denen Patienten direkt in Tagträume versetzt werden. Dies hat eine Vielzahl therapeutischer Ansätze und Effekte.
Dies kann nicht nur dazu führen sich zu entspannen, sondern auch um gezielt eigene Probleme anzugehen, zum Gefühle wecken und um das eigene Selbstbewusstsein zu stärken.
Durch Tagträume versetzt man sich selbst gezielt in einen quasi-meditativen Zustand, in welchem man unterschiedlichste Themen intensiv behandeln und durchleben kann. Doch wie funktioniert die Tagtraum-Technik und welche Vorteile bietet sie?
Durch die Tagtraum-Technik ist eine Vielzahl positiver Effekte erreichbar. So sind sie ein hervorragendes Mittel, um sich mit den eigenen Gefühlen und Empfindungen auseinanderzusetzen.
Ein Anwendungsbereich liegt in der Therapie oder Konfrontation mit eigenen Ängsten. In Tagträumen kann Ängsten gezielt begegnet werden. Gleichzeitig passiert dies in einer entspannten, ungezwungenen Situation, aus welcher man sich jederzeit selbst wieder lösen kann.
Das schafft ein Gefühl von Sicherheit, mit dem es möglich ist jedweder Angst Herr zu werden und sich bewusster mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Wer seine eigenen Ängste besser verstehen lernt und sich ihrer bewusst wird ist auf einem guten Weg, irgendwann einmal keine Probleme mehr mit ihnen zu haben.
Ein ähnlicher Anwendungsfall liegt in der Selbsttherapie von Suchtverhalten. Ob Raucherentwöhnung oder Gewichtsreduzierung. Den einzelnen Problemen kann in einem offenen Feld begegnet werden.
Verschiedene Techniken sorgen dafür, dass man die einzelnen Assoziationen und Empfindungen zu den Thematiken besser einschätzen kann und basierend hierauf weitere Optionen im Umgang mit dem Suchverhalten erwägen kann.
So kann es bei der Rauchentwöhnung beispielsweise helfen sich gezielt Dinge vorzuträumen, die man mit dem Rauchen verknüpft. Durch die Verbildlichung erkennt man häufig schon, dass einem gar nicht das Rauchen an sich fehlt, sondern lediglich einzelne Orte oder Empfindungen so stark mit dem Rauchen verbunden sind, dass man automatisch ans Rauchen denkt. Hierüber können dann Strategien entwickelt werden, wie man sich im Privatleben seltener mit solchen Situationen konfrontieren muss, aber auch wie man eine solche Konfrontation übersteht, ohne in die Suchtmuster zurückzufallen.
Aber es gibt noch weit mehr Vorteile des Tagträumens. So haben Studien gezeigt, dass gezieltes Tagträumen zu einem verbesserten Selbstwertgefühl und sogar einem stärkeren Immunsystem beitragen kann. Und nicht nur mit negativen Verknüpfungen können Tagträume beginnen. Wer sich statt der eigenen Ängste oder Süchte eher mit den eigenen Erfolgen oder Zielen auseinandersetzt, wird diese besser verbildlichen können und danach mit doppelter Kraft voranschreiten.
Ziele können dabei beliebig groß sein. Wer seine eigene Lebensplanung überdenken will, ist im Tagträumen genauso gut aufgehoben wie der, der sein nächstes berufliches Projekt von allen Seiten durchdacht wissen will.
Doch wie erreiche ich einen solchen Tagtraum und wie erleichtere ich mir das Übergleiten in den Zustand?
Bei der Tagtraum-Technik spielt Entspannung eine große Rolle. Und so lesen sich viele Hinweise zum Erreichen eines solchen Zustandes wie Hinweise für Meditationen. So kann man sich einen möglichst ruhigen Ort, gerne in der Natur, suchen, mit dem man positives verbindet. Ebenso sollte die Sitzung ohne Störungen ablaufen. Wer dies bevorzugt, kann auch gerne sanfte Musik abspielen oder Naturklänge nutzen. Vielen Menschen hilft ebenso ein körperliches sowie geistiges Ritual, welches vor jeder Sitzung wiederholt wird. So stimmt sich der Geist schnell auf die folgende Aktivität ein.
Um zu verstehen, wie man nun schlussendlich den gewünschten Zustand erreicht, werfen wir noch einmal einen Blick in den psychologischen Ansatz hinter dem Ganzen. In einer psychologischen Sitzung wird der Therapeut nach und nach sogenannte Standardmotive einstreuen, an denen sich der Tagtraum entlanghangelt.
Dies kann das Motiv „Wiese“ oder das Motiv „Wald“ sein. Solche offenen Begriffe helfen dem Geist, sich in Bahnen zu bewegen und trotzdem eigenes zu kreieren. Über solche allgemeinen Begriffe kann man langsam in speziellere Motive einsteigen. Das Ziel ist es, sich in die Emotion gleiten zu lassen und nicht aktiv zu versuchen, über etwas nachzudenken.
Stattdessen soll man alle Empfindungen spüren, die das Unterbewusstsein beim Nachdenken über das Thema „Wald“ aussendet. Nach einiger Übung lassen sich die eigenen Empfindungen besser deuten, was einem Wanderungen in speziellere Motive eröffnet.
Wer also schon einiges an Erfahrung mitbringt, kann so langsam aber sicher unangenehmere Themen wie Ängste in die Tagträume einfließen lassen und aktiv darauf reagieren, wie sich der Traum entwickelt. Durch das bewusste Öffnen vor den eigenen Empfindungen ist es dann im Anschluss möglich, konkretere Aussagen über die eigene Gefühlswelt zu treffen und diese vor sich selbst besser zu erklären.
Abschließend lässt sich sagen, dass auch fernab von Psychotherapeutischen Praxen die Tagtraum-Technik ihre Daseinsberechtigung hat. Man könnte die Methodik als gezieltere Meditation beschreiben, da sich hier sehr stark auf die eigenen Empfindungen zu bestimmten Motiven konzentriert wird, nicht nur auf das allgemeine Gefühl der Gedankenlosigkeit.