Das Training emotionaler Kompetenzen (TEK) nach Berking

Das Training emotionaler Kompetenzen (TEK) nach Berking ist ein intensives Programm zur Optimierung der Selbstwert-, Stress- und Emotionsregulation. TEK integriert sieben Strategien, welche sich als sehr effektiv für die Regulation von schmerzhaften Emotionen erwiesen haben.

Nachdem die Basiskompetenzen jeweils einzeln eingeübt und erarbeitet worden sind, werden diese in die sogenannte TEK-Sequenz einbezogen. Sie lässt sich dann einsetzen, wenn es darum geht, förderlich mit den belastenden Gefühlen umzugehen.

Eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Anwendung der TEK-Sequenz ist, dass die auch intensiv und vor allem regelmäßig geübt wird. Um das Training zu erleichtern, werden im TEK aufeinander aufbauende Übungen den Patienten zur Verfügung gestellt.

Das Training emotionaler Kompetenzen ist dann indiziert, wenn Defizite aus dem Bereich der Emotionsregulation als bedeutender Risikofaktor oder aufrechterhaltende Bedingung für die Entstehung psychischer Störungen oder Beeinträchtigungen des seelischen Wohlbefindens gesehen wird.

Hiermit ergibt sich ein großer Einsatzbereich, welcher von der Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, über den Präventionsbereich bis zur Behandlung von psychischen Störungen reicht. Bei leichten Erkrankungen lässt sich TEK von qualifiziertem Fachpersonal als selbstständige Therapiemaßnahme einsetzen. Bei schweren psychischen Störungen lässt sich TEK im Rahmen von multimodalen Behandlungsprogrammen, welche auch störungsspezifische Elemente beinhalten, als ergänzende Maßnahme zur Verstetigung und Steigerung des Therapieerfolges einsetzen. Negative Gefühle, die vor allem bei Stress auftreten, können mit dem Training verbessert werden.

Die Schritte des TEK-Trainings

Das TEK wurde ursprünglich als strukturiertes Gruppentraining für bis zu 12 Personen entwickelt. Es kann aber auch mit entsprechender Anpassung in der Einzeltherapie angewandt werden. Je nach Belastung der Teilnehmer und der Gruppengröße sollte das TEK mit zwei Trainern durchgeführt werden. Das Training in der Gruppe kann, in der ursprünglichen Form, an drei Tagen mit jeweils einem zwei wöchigen Abstand zwischen den Blöcken oder auch in 12 bis 18 Sitzungen à 1,5 Stunden in wöchentlichem oder zweiwöchigem Abstand ausgeführt werden.

Das Training vereint praktisch veränderungsorientierte und achtsamkeitsbasierte Verfahren zu einem für den Therapeuten und Patienten leicht verständlichem und nachvollziehbarem Konzept. Das TEK-Training beruht auf 7 Schritten, die einen konstruktiven Umgang mit negativen Gefühlen vermitteln sollen.

Im ersten Schritt wird die Muskelentspannung durchgeführt. Bei anhaltendem Stress, vor allem am Arbeitsplatz, wird die Amygdala aktiviert. Dies führt zu einer erhöhten Anspannung der Muskulatur. Indem die Muskulatur nun bewusst entspannt wird, wird signalisiert, dass keine Gefahr mehr droht und die Aktivität herunterfahren werden kann.

Der zweite Schritt befasst sich mit der Atementspannung. Ein zweites bedeutendes Körpersignal, was die Amygdala beruhigen kann, ist die Atmung. In Gefahrensituationen wird die Atemfrequenz erhöht. Deshalb ist es wichtig, bewusst gleichmäßig und ruhig zu atmen, um die Anregung der Amygdala zu reduzieren.

Die bewertungsfreie Wahrnehmung wird im dritten Schritt betrachtet. Wenn der Mensch etwas wahrnimmt, neigt er dazu, es sofort zu bewerten. Das führt oft dazu, dass er sich in schwierige Situationen hineinsteigert und immer ins Grübeln gerät.

Deshalb ist es wichtig, belastende Situationen zunächst einmal unvoreingenommen zu sehen und hierbei die eigenen Gefühle objektiv zu erkennen und auch benennen zu können. Das wirkt allerdings oft entlastend, da der Mensch dann entscheiden kann, ob das Gefühl eigentlich auch zu der aktuellen Situation passt. Bedeutende Interventionen sind an dieser Stelle Achtsamkeitsübungen.

Der Schritt 4 beschäftigt sich mit dem Akzeptieren und Tolerieren. Akzeptanz bedeutet, dass der Patient lernt Reaktionen und Gefühle auszuhalten und eine positive Einstellung anderen gegenüber zu entwickeln. Besonders negative Gefühle haben einen definierten Zweck und Sinn. Oftmals ist es so, dass bereits in der Vergangenheit viele negative Emotionen überstanden wurden und sich Menschen dessen nicht mehr bewusst ist.

Ein wichtiger Grund dafür ist, dass Gefühle nur für eine bestimmte Zeit vorhanden sind. Ein bestimmtes Signal was ständig schrillt, verliert irgendwann den Signalcharakter. Wichtig ist es deshalb, sich genau den Aspekt stets wieder zu verdeutlichen.

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